Functional Food – nicht dem Trend hinterlaufen,

Biohandel / Februar 2000 / Branche

...sondern eigene Trends setzen

Functional Food und Naturkost – ein schwieriges Paar. Einerseits hat die Branche mit der Anreicherung von Lebensmitteln durch isolierte Zusatzstoffe nichts am Hut. Andererseits sind es gerade Öko-Kunden und gesundheitsbewusste Verbraucher, die zu funktionellen Lebensmitteln greifen. Den Versuch einer Positionsbestimmung, wie man sich denn etwa zu probiotischen Joghurts verhalten soll, unternahmen Vertreter der Öko-Landbauverbände und der Naturkostbranche bei einer gemeinsamen Tagung von Bioland und dem SPECIAL. Ein erstes Fazit: Die Frage „Verschläft die Bio-Branche einen Trend” kann getrost verneint werden. Statt anderen hinterherzulaufen, komme es vielmehr darauf an, sich auf die eigenen Stärken zu besinnen und selbst Trends zu setzen.
Peter Gutting
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Flapsig formulierte es BNN-Vorstand Detlef Stoffel: „Die Bio-Branche hat eigentlich Functional Food ohne Ende”. Trotzdem sieht er die Sache mit dem Trend aber ganz anders als Maike Groeneveld. Nicht einem anderen Trend hinterherlaufen, sondern den eigenen Trend nicht verschlafen – das war die Losung, die Stoffel ausgab. Nach seiner Ansicht wird nur deswegen so viel über Functional Food geredet, weil der Markt langweilig sei. „Was wir verschlafen ist, so laut und unverschämt über die Vorzüge unserer Produkte zu reden, wie es die Functional Food-Leute tun.” Dabei sei die Argumentation ganz einfach: „Wir brauchen die Zusätze nicht, weil bei uns das meiste schon drin ist”.